Rafi Pitts, Exil-Iraner mit britischem und französischem Pass, stellt in seinem fünften Spielfilm zentrale Fragen unserer Gegenwart: Was sind Grenzen? Was schliessen sie ein? Wen schliessen sie aus? Und: Was tut einer, um anderswo dabei zu sein? Mit dem jungen Mexikaner Nero begleitet er wie schon in The Hunter einen Wanderer auf existenziellen Wegen und erschafft durch Länder und Räume hindurch das Universum einer Figur, die alles aufs Spiel setzt und an einer absurden Ein- und Ausgrenzungspolitik zu scheitern droht. Wie Pitts frühere Filme The Hunter (2010) und It's Winter (2006) lief Soy Nero im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale.
Nichts vermag den jungen Mexikaner Nero von seinem Traum abbringen, US-amerikanischer Staatsbürger zu werden. Er folgt den Spuren des älteren Bruders, die ihn nach LA führen, in eine Villa des American Dreams. Um eine Green Card zu bekommen, meldet er sich freiwillig zum Militärdienst. Und schon findet Nero sich in einer Wüstenlandschaft der Kriegsgebiete im Mittleren Osten wieder. Ein packender Film über Grenzen und einen, der rennt.
Ab 30. Juni: Zürich (Houdini 2), Basel (kult.kino camera), Bern (Rex) und Schaan (Takino). Der Film läuft aktuell in Baden (Orient) und ist ab 5. Juli in St. Gallen (Kinok), ab 7. Juli in Luzern (Bourbaki) und ab 11. Juli in Solothurn (Uferbau) zu entdecken.