Endlich ist es soweit: Zeca Pagodinho, Brasiliens grösster Samba- und Pagode-Star, dekoriert mit nicht weniger als 4 Grammys, kommt für ein Konzert mit seiner grossen Band nach Zürich: Am Sonntag, 7. Oktober, spielt er seine grössten Hits von den Achtziger Jahren bis heute im Kaufleuten Zürich. Eine seltene Möglichkeit, diese Brasil-Ikone «live in concert» zu erleben.
Seine grosse Karriere lancierte Zeca aber bereits in den Siebziger Jahren in Samba-Bands von Rio und schon bald ging sein Carioca-Sound um die Welt. Schon von seinem Début-Album von 1986 verkaufte er mehr als eine Million Exemplare und fortan stand Zeca auf einer Stufe mit allen anderen grossen Stars der brasilianischen Populärmusik wie Caetano Veloso, Maria Monte oder Gilberto Gil. Und mit der grossen Maria Bethania war er erst kürzlich zusammen auf Tournee.
Konzert:
So 7.10.18, 20.00, Kaufleuten Zürich
ZECA PAGODINHO
EINZIGES KONZERT IN DER DEUTSCHSCHWEIZ
PREISE:
CHF 75 (Stehplätze Parkett); limitierte Anzahl reservierte Sitzplätze auf dem Balkon à CHF 95; nur über www.kaufleuten.ch buchbar!
VORVERKAUF:
www.kaufleuten.ch • www.allblues.ch • www.ticketcorner.ch • Alle Ticketcorner, Die Post, Manor, Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/min.)
DIREKTLINK:
www.allblues.ch/Zeca-Pagodinho/2234
WEBSITES:
www.zecapagodinho.com.br
Zeca Pagodinho - Samba für den Alltag
Mit dem 58-jährigen Zeca Pagodinho besucht der wohl berühmteste Musiker des Samba-Stiles Pagode Zürich.
Gewisse Stadtteile von Rio de Janeiro könnte man als "Pagode-Land" bezeichnen. Zum Beispiel Padre Miguel, eine Gegend, die weder Favela noch Nobelquartier ist. Die in Zürich lebende Carioca Claudia wuchs hier auf. "Hier stehen zahlreiche alte Häuser mit Parterre-Bars", schildert sie ihr Quartier, "am Sonntagmorgen picheln die Leute schon früh ihr Bier, Amateur-Fussballmannschaften aus den umliegenden Blocos veranstalten Turniere und in den Kneipen spielen Bands Pagode.
In gemächlichem Tempo, wie es sich zum sonntäglichen Frühschoppen gehört, wird auf einem Banjo oder dem mandolinenähnlichen Cavaquinho der Rhythmus geschrammelt, den dann die doppelfellige Trommel Pandeiro und Idiofone wie das Tantan aufgreifen. Der Sänger gibt endlos zusammengehängte Standards zum Besten, es wird schwadroniert und getanzt. Sausen, wie man sie mittlerweile durchaus auch in Zürich ein einschlägigen Lokalen erleben kann.
Pagode nennt man im Portugiesischen sowohl gewisse Gebäude als eben auch einen Samba-Stil. Dieser ist Mitte der 70er-Jahre entstanden und als innovativ erwies sich da die Gruppe Fundo de Quintal, aus der so prominente Musiker wie Jorge Aragão, Beth Carvalho und Almir Guineto hervorgingen, der als erster das Cavaquinho mit dem lauteren Banjo ersetzte. In den späten 70er-Jahren stiess auch Zeca Pagodinho zur Gruppe und schrieb etliche Lieder für das Konglomerat. Heute ist Zeca der populärste und wohl grösste Pagode-Star, der bereits mit vier Grammys ausgezeichnet wurde. Seine Pagode-Auffassung lebt von musikalischer Eingängigkeit und Texten, die sich oft mit dem Alltag der einfachen Leute beschäftigen. Beispiel "Deixa A Vida Me Levar", sein international grösster Erfolg. Zeca setzt in dieser die positive Kraft des Lebens feiernden Pagode sofort die geliebte Flöte ein, bevor er mit seinem Gesang und einem Backgroundchor ein Call-and-Response-Spiel zu inszenieren beginnt. Zeca versieht seine Lieder stets mit einem gewissen Quantum Pop, ohne den typisch hedonistischen Pagode-Groove zu verlassen. Der Erfolg hat ihm bis heute Recht gegeben mit diesem seinem Samba "für den Hausgebrauch und die Bar nebenan".
Hans Keller